Glücksbringer

Noch vorhin spürte er die Nachmittagssonne durch das Balkonfenster und dachte an all die Studenten, die um diese Zeit längst den Arbeitstag abgeschlossen hatten und nun in Cafés und Bars ihre Freunde trafen und flirteten und all das taten, was man gemeinhin ,,leben‘‘ nennt, und zufrieden registrierte Alexander, dass er nicht die geringste Sehnsucht verspürte, ein Teil davon zu werden. Im Gegenteil, dass er hier drinnen saß und Wittgenstein las, adelte ihn. Hier war er ihnen ausnahmsweise überlegen. Aber jetzt zählt das nicht mehr. Jetzt ist er nicht mehr alleine. / Zum Text

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Glücksbringer

Glücks

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Alexander hört den Schlüssel ins Schloss rasten und denkt, endlich kommt Sabine. Gleich wird er sie mit dem Nudelauflauf überraschen und den Wein hervorzaubern, den spanischen, den Sabine so gernhat. Sabine wird lächeln, dabei werden die spitzen Grübchen zum Vorschein treten, spitz und elegant wie der Eingang eines Zirkuszelts. Gemeinsam werden sie essen, und er wird sie ausfragen, was für Kurse sie heute gehabt hat. Ihre Gegenfragen wird er wie üblich so sparsam wie möglich beantworten; über sich zu sprechen, vor allem vor ihr, erscheint ihm eine Verschwendung kostbarer Zeit. Nachher bei Game of Thrones wird er aus dem Augenwinkel zu ihr herüberlinsen und darauf hoffen, dass etwas passiert, versuchen wird er natürlich nichts, also wird auch nichts passieren. Bald, wird er sich sagen, wie seit einem Jahr.

Sabine betritt den Flur, verfolgt von einem fremden Schatten.

Ende der Leseprobe.

Dieser Text ist Teil des Erzählungsbandes ,,Die Angst, das Leben zu verpassen“, für den ich aktuell auf der Suche nach einem Verlag bin. Deshalb sind die enthaltenen Erzählungen nicht frei zugänglich.

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